Mit Verwunderung nimmt die BfB, die sich für Schulform „Realschule“ stark macht, zur Kenntnis, dass eine große Werbekampagne für die Schulform Sekundarschule gestartet wird, um diese Schulform zu bewerben. Der Initiator Frederik Suchla (SPD) betont die Überparteilichkeit der Initiative, was jedoch kritisch zu hinterfragen ist, da die Initiative erst aufgrund der Entscheidung der Paprika Koalition (Dez. 2016) ihren Nährboden gefunden hat.

Wer wirbt hat es – zumindest in der Wirtschaft- manchmal auch nötig. Da es die Schulform „Sekundarschule“ scheinbar nötig hat, lässt sich sogar aufgrund der Studienergebnisse der (der Partei „Die Linke“ nahe stehende) Rosa-Luxemburg-Stiftung belegen, wonach inzwischen mehr Sekundarschulen schließen bzw. in Gesamtschulen umgewandelt werden, als dass neue entstehen; zumindest in Schulamtsbezirken, die über gute Gesamtschulangebote verfügen.

Das Interesse an der neuen Schulform für längeres gemeinsames Lernen nehme wieder ab, heißt es in der Studie. „Der Trend in der Entwicklung der Schullandschaft als auch in der Nachfrage der Eltern und Schüler geht eindeutig zu Gymnasien und Gesamtschulen.“ Der Grund: Sekundarschulen seien die schlechtere Wahl, weil sie anders als Gymnasien und Gesamtschulen über keine eigene Oberstufe verfügen würden und die Schüler an ihnen keine höheren Abschlüsse erwerben könnten, heißt es.

Die Studie kommt zu dem Ergebnis, dass Sekundarschulen in unmittelbarer Konkurrenz zu Gesamtschulen nur in Ausnahmefällen überleben. Damit bleibt die Frage, warum für neue Sekundarschulen geworben wird, die nachweislich bei Eltern kaum Interesse finden. Ob Sekundarschulen eine wirkliche Alternative darstellen, wird die Evaluierung der Abschlüsse im Sommer 2018 zeigen, wenn die ersten Jahrgänge diese Schulform verlassen. Der NRW-typische Bildungswirrwarr (6 Schulformen) führt bei den Eltern zu Unübersichtlichkeit und Unsicherheit, was wirklich nicht nötig ist. Stattdessen sollten andere Schulformen, wie z.B. die Realschulen (Anmeldeüberhang 2017/2018 ca. 8 Prozent), unterstützt werden, die eine klare Nachfrage bei den Eltern haben. Schluss mit ideologisch geprägten Schulexperimenten fordert die BFB, die Bürgergemeinschaft für Bielefeld.

Joachim Krollpfeiffer
(Schulpolitischer Sprecher der BfB)

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