Im Juli 2017 erklärte der Hauptgeschäftsführer des Städte- und Gemeindebundes NRW, Dr. Bernd Jürgen Schneider, dass das Land NRW in der Pflicht stünde, die Entwicklung der Schülerzahlen in NRW neu abzuschätzen.
Schneider bezog sich dabei auf eine Studie der Bertelsmann-Stiftung zur Bevölkerungsentwicklung und Auslastung der Schulen in Deutschland. Sollten sich die Prognosen verfestigen, dass die Anzahl der Schüler und Schülerinnen bis 2030 stärker zunehmen als bisher angenommen, sollte die Stadt Bielefeld– als verantwortlicher Schulträger – umgehend dafür Sorge tragen, sich alle städtischen Schulstandorte zu erhalten und geeignete Flächen in Neubaugebieten zu sichern, so die BfB.
Auch sollten alle bestehenden Gebäude darüber hinaus vorrangig erhalten, erweitert und saniert werden. Mögliche Leerstände sollten – mit einer gewissen Kreativität – überbrückbar sein, besonders dann, wenn das ewige Mantra nach mehr Bildung vom Land und von der zukünftigen Bundesregierung auch von der Stadt ernstgenommen wird.
Es wäre – aus heutiger Sicht – auf jeden Fall zutiefst unsozial, die aktuell verfügbaren 42 Mio. nur in den Neubau der Martin-Niemöller-Schule zu stecken, ohne gleichzeitig die anderen Schulen in ihrer Infrastruktur zu optimieren. Ein weiteres, aktuell geplantes Kommunalinvestitionsförderungsgesetz wird dabei hilfreich sein, den Sanierungsstau deutlich zu reduzieren.
Die BfB unterstützt die These: Motivation (bei den Schülern) entsteht durch Qualität im Umfeld, gefolgt von Qualität im Umgang. Machen wir unseren jetzigen Schülern und zukünftigen Rentenbeitragszahlern ein schönes, nachhaltiges Weihnachtgeschenk und sorgen z.B. für vernünftige Sanitäranlagen, sinnvolle Medienausstattung oder altersgerechte Bestuhlung.
Joachim Krollpfeiffer
(schulpolitischer Sprecher der BfB)