Sehr geehrte Frau 1. Beigeordnete Ritschel,
gestern erreichte die Fraktion der BfB eine E-Mail von Anwohnern der Helmholzstraße zur Parkanlage am Museum Huelsmann. Dieser Direktorenpark wurde vor ca. 20 Jahren auf Initiative und durch Spenden von Frau Maja Oetker nach historischen Vorbildern wieder hergestellt. Die Anwohner haben die sehr gepflegte und einladende Anlage bisher für musikalische und kulturelle Aktivitäten genutzt. Leider scheint, nach Auffassung der Anwohner diese Zeit der Vergangenheit anzugehören. Wie an so vielen Orten der Stadt (Tüte, Treppenstraße, Kesselbrink, Heeper Fichten um nur einige zu nennen) scheint nun auch dieser Park von der sogenannten „Szene“ vereinnahmt zu werden.
So wird der Park vermüllt, gestiftete Bänke, ebenso wie Stühle des Luna Kinos, gestohlen oder beschädigt, laute Musik aus Ghettoblastern abgespielt. Als Zielgruppe hierzu haben die Anwohner sowohl alkoholisierte Deutsche als auch neue Mitbürger ausgemacht.
Auch das Museum Hülsmann ist verstärkt dem Vandalismus und grober Sachbeschädigung ausgesetzt, Außenlampen werden beschädigt, Büsche als Toiletten benutzt, Flaschen liegen herum… und das bis in die Nacht hinein.
Unsere Frage daher an Sie: Wie lange wollen Sie noch zusehen, wie Parks und Plätze von der Szene vereinnahmt werden und Kleinode der Gartenkultur, wie der Direktorenpark, mutwillig und vorsätzlich zerstört werden. Im Park und dem Museum Hülsmann steckt viel bürgerschaftliches Engagement, wo bleibt die Wertschätzung der Verwaltung?
Wie in der Presse bereits zu lesen war gehört Bielefeld, was die Maßnahmen gegen die Vermüllung der Städte angeht, bestenfalls ins Mittelfeld. Halbherzige Maßnahmen wie die Einstellung von fünf Mitarbeitern zur Unterstützung des Ordnungsamtes, die dann auch nur zu allgemeinen Dienstzeiten tätig werden (dürfen), führen zu nichts. Stringentes Durchgreifen einer hohen Zahl von Mitarbeitern des Ordnungsamtes mit hohen Bußgeldern wie in anderen Städten wie z.B. Hamburg? Fehlanzeige. Grillscouts wie in Köln?, Fehlanzeige.
Stattdessen immer wieder der Schutz der Szene. Darüber beklagen sich zu Recht die Bürgerinnen und Bürger, die diese Plätze und Parks ebenfalls nutzen möchten. Und vor allem, diese in einem ordnungsgemäßen Zustand auch wieder verlassen. So gewinnt allmählich das Diktat der Szene die Oberhand, ein Park, in dem sogar Hochzeiten stattfinden, geht somit als nächstes wohl verloren.
Sehr geehrte Frau Ritschel, werden Sie Ihrer Verantwortung für ALLE Bürger gerecht und handeln Sie endlich. Von den sprudelnden Einnahmen der Stadt muss endlich auch etwas bei den Bürgern ankommen – ein Kaleidoskop von Ordnungsmaßnahmen steht Ihnen zur Verfügung.
Ein „weiter so“ nach bewährter Manier kann und darf es nicht mehr geben.
Mit freundlichen Grüßen
Dorothea Becker
(Fraktionsvorsitzende der BfB)