Bereits im Koalitionsvertag haben SPD, Grüne, Bürgernähe und Piraten angekündigt: Der Jahnplatz soll für den motorisierten Individualverkehr beruhigt werden – umständlich ausgedrückt, heißt aber Autofreier Jahnplatz. Unterstützt wird dies Ansinnen offensichtlich von der grünen Umweltdezernentin Anja Ritschel.

Um dieses Ziel zu erreichen, wurden anhand einer einzigen Messstelle am Jahnplatz in jüngster Vergangenheit überhöhte Stickstoffdioxid-Grenzwerte gemessen und in diversen Gremien als alleinige Wahrheit verkauft. Rücksicht auf die Belange der Wirtschaft wurde dabei nicht genommen. Nun kommen Messungen des Handelsverbandes OWL an gleich drei Stellen in der Altstadt zu anderen Ergebnissen, die weit unter dem Grenzwert von 40 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft liegen.

Nicht nur wir als politische Vertreter, auch die Bürger und Gewerbetreibende seien zu Recht verunsichert, was sie nun noch glauben sollen, so Dorothea Becker und fordert eine Versachlichung der Debatte. Bei vertretbarem finanziellen Aufwand sollten zunächst weitere Messungen durchgeführt werden, ein Schnellschuss mit möglichen Fahrverboten sei nicht zielführend. Es brauche ein Gesamtkonzept für den Jahnplatz und die Peripherie, dabei dürfe auch die Gestaltung des Platzes kein Tabu-Thema sein.

Auch die vehemente Ablehnung neuer Technologien durch die Paprika Koalition, wie die der sogenannten „City trees“, müssten neu überdacht werden. Bislang wurde selbst ein Test dieser Maßnahme durch die Paprika Koalition abgelehnt. Es steht außer Frage, dass wir uns auch in Bielefeld mit dem Thema Luftreinhaltung beschäftigen und uns damit auseinandersetzen müssen, wie man die Feinstaub- und Stickoxydemissionen an Verkehrsbrennpunkten verringern kann. Aber dazu bedarf es eines Gesamtkonzeptes, verbesserte Messmethoden und Offenheit für die Erprobung neuer Möglichkeiten, wie z.B. den Einsatz von Citytrees.

Dorothea Becker, Fraktionsvorsitzende der BfB
f.d.R. Markus Schönberner

BfB Bielefeld

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